Zu den Photos von der 1.Etappe
Bergneustadt - Bad Ems
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Wir von der Wander-AG haben uns für die nächsten Jahre viel
vorgenommen . Wir wollen in sieben Jahren die Entfernung von Bergneustadt
zur Zugspitze bewältigen, und zwar zu Fuß . In diesem Sommer
stand vom 7. bis zum 11.Juli die erste Etappe an . Wir wanderten von
Bergneustadt nach Bad Ems an der Lahn . 20 wanderbegeisterte Schüler
aus den Klassen 5 bis 9 wollten es zusammen mit Frau Veris und Herrn
Donges wagen.
Früh am Freitagmorgen ging es nach letzten Messungen der Rucksackgewichte
( eigentlich sollte kein Rucksack mehr als 6 kg wiegen ) los . Die Hitzewelle
dieses Sommers hatte schon begonnen, und so kämpften wir uns bei
Ende 20 Grad zum Derschlager Aussichtsturm hoch . Dort erwartete uns
Herr Groer aus Derschlag, der uns mit nützlichen botanischen Tipps
versorgte. An einem denkwürdigen Sch...haufen eines Fuchses mitten
auf dem Weg demonstrierte er uns eindrücklich, dass nur an den
Reviergrenzen der Füchse ( und das sind meist Waldwege ) Fuchsbandwurmgefahr
besteht, und so sah man kurz darauf 22 Gestalten abseits der Wege Walderdbeeren
mampfen . Auch für die sich bald einstellenden Kratzwunden an den
Beinen hatte er einen guten Tipp: kühlende Spitz- und Breitwegerichblätter
auflegen .
So ging es weiter zum nächsten Aussichtsturm, diesmal dem Morsbacher,
wo wir Mittagsrast machten . Hier fragten wir uns, weshalb man eigentlich
zur Tulpenblüte nach Holland oder zur Heideblüte in die Lüneburger
Heide fahren soll: Wir waren umgeben von einem rosarot bis violett blühendem
Meer von Fingerhüten. Weiter ging es, und es wurde heißer
und heißer und die Kehle trockener und trockener, und so kam es
bald zu einem für die Wanderung typischen Phänomen: Ein Mutiger
klingelte an einer Haustür und bat um Leitungswasser für seine
Trinkflasche, und bei dem einen blieb es natürlich nicht. Das erste
dieser Häuser war ein Bauernhof in der Mitte von Nirgendwo, und
das schöne war, dass gerade ein Kälbchen geboren wurde und
wir zuschauen durften .
Theoretisch war uns allen klar, dass beim Wandern das Unterwegasein
wichtig ist, nicht das Ankommen . Trotzdem waren wir alle froh, als
endlich die Jugendherberge Freusburg auftauchte. Hier kam es zu einem
für die Wander-AG typischen Phänomen wundersamer Regenerationsfähigkeit:
Eben noch schlich man total ermattet, mit ozonzerstörten Lungen
und halbverdurstet dahin, und schon ein paar Augenblicke später
nach Ankunft in der jeweiligen Jugendherberge sprang die Stimmung um
und steigerte sich zu nachtschwärmerischer Betriebsamkeit. Wir
hatten aber auch Glück mit unseren Jugendherbergen, die fast alle
einen hohen Standard, leckeres Essen und freundliche Herbergseltern
hatten .
Ein anderes interessantes Phänomen waren Katzen, die uns auf unserer
gesamten Wanderung begleiteten und viel miauten, besonders in der Gegend
von Kostas, Alexander, Thomas, Michael,Christian und Jonathan, die aber
ständig unsichtbar blieben. Auch dumpfe "Beierey"-Rufe
waren immer wieder zu hören.
Am nächsten Tag nahmen wir vom Siegtal aus ansteigend den Westerwald
in Angriff . Die Temperaturen stiegen und stiegen, und so genossen wir
um so mehr den Besuch im Schaubergwerk Bindweide, das wunderbar kühle
konstante 12 Grad aufwies. Vom Bergwerk aus gab es keinen Wanderweg
in Richtung unseres Ziels Bad Marienberg, und so beschlossen wir, mit
Hilfe eines Kompasses nach Himmelsrichtung zu gehen, immer genau SSO
. ( Wer hatte eigentlich diese komische Idee ?) . Fichtendickichte,
Waldlichtungen mit mannshohem Gras, Bahngleise, immer nur hieß
es: SSO. Und siehe da, wir kamen an. Abends wetteiferten dann die Funken
eines Riesenlagerfeuers mit einem Feuerwerk über Bad Marienberg
.
Am Sonntag ging es den Westerwald wieder abwärts Richtung Lahn.
Wie immer sah man unsere beiden Siebenmeilenstiefelwanderer Manuela
und Sebastian schon bald am Horizont verschwinden . Noch schneller wurde
Sebastian, wenn er Telephonzellen sah und eine Aussicht, seine reichhaltige
Sammlung von 0130-Nummern anzuwenden . Kurz vor dem Aufstieg zur Mehrenburg
erlebten wir den barmherzigsten Samariter unserer ganzen Wanderung.
Obwohl wir nur nach Leitungswasser fragten, schenkte er uns zwei Kästen
Mineralwasser und eine Kiste Fantabüchsen . Außerdem durften
wir den Beerengarten plündern . Wenn man das mit einer knötterigen
Dame am Tag zuvor vergleicht, die uns die enormen Leitungswasserkosten
heutzutage vorrechnete .... Christine erwies sich als Schmetterlingsmagnet.
Ein schöner Schmetterling setzte sich auf ihrem Rucksack fest,
wollte nicht mehr von ihr weichen und begleitete sie bis zur Jugendherberge
Weilburg.
Am Montag war dann Bad Ems das Ziel . Weil es immer heißer wurde
- in der Zeitung hieß es, Koblenz sei mit 36 Grad die heißeste
Stadt Deutschlands, und wir waren nicht weit von Koblenz - verbrachten
wir die Mittagspause im Schwimmbad zu Nassau . Das Sprungbecken hatte
Unterwasserguckfenster, und so konnte man Thulis, Danielas usw elegantes
Eintauchverhalten beobachten . Auf einem Baum im Schwimmbad konnte man
ein interessantes Lebewesen der Gathung Homo Fabianus vom Ast hängen
sehen .
Am nächsten Tag ging es dann nach einer Stadtführung per Zug
zurück nach Bergneustadt. Noch einen Tag später warteten nach
dem Zeugnisschocker die großen Ferien auf uns .
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- Bad Ems
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