Zu den Photos von der 4.Etappe
Pforzheim - Freudenstadt
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In sieben Jahren wollen die Wander-AGler unserer Schule es schaffen
, die Zugspitze von Bergneustadt aus zu erreichen - zu Fuß . In
diesem Jahr stand die vierte Etappe auf dem Programm : Eine fünftägige
Wanderung von Pforzheim nach Freudenstadt durch den Nordschwarzwald
. Alle waren sich einig , daß Gepäcktransporte nur etwas
für Warmduscher sind , also trug man sein Gepäck auf dem Rücken
mit sich , und das waren dann auch schnell einmal 12 kg .
Kurz nach Mitternacht ( um halb sechs Uhr früh ) ging es am Gummersbacher
Bahnhof los , mit typischem Oberbergischem Landregen als Begleitmusik
. Südlich des Weißwurstäquators aber wurde es dann heller
, und es erschien ein lange nicht gesehenes unbekanntes Flugobjekt namens
Sonne am Himmel . So konnten wir in Pforzheim bei schönem Wetter
loswandern . Ganz trocken kamen wir aber dann doch nicht in der Jugendherberge
in Bad Herrenalb an .
Am nächsten Tag hatten wir den ersten großen Anstieg zum
1000m hoch gelegenen Kaiser-Wilhelm-Turm . Theoretisch hätten wir
von dort einen phantastischen Ausblick bis zu den Vogesen haben müssen,
jedoch sahen wir uns in dichte Wolken gehüllt. Hier wünschten
wir uns Lehrer Rosenthal mit seinen Paraglidern herbei , denn wir mußten
nun erst 800m ins Murgtal ab- und dann wieder 200m zur Jugendherberge
Forbach aufsteigen .
Am dritten Tag erwischte uns endgültig der Dauerregen . Wie gut
, daß Mira und Lena wundersame Handwärmer dabei hatten .
Auch sonst war die technische Ausstattung nicht schlecht , wir führten
sogar zwei Handys mit . Die hätten wir an diesem Tag auch gut gebrauchen
können , denn irgendwo gingen im Wald die Schnellwanderer verloren
. Und während es sich die Schneckenwanderer schon längst in
einer gemütlichen Kneipe gut sein ließen , versuchte man
eine Kontaktaufnahme über die Handys . Aber wie das so ist , ausgerechnet
hier erwischten wir eine tote Zone .
Schließlich liefen die verlorenen Söhne und Töchter
dann doch ein , und wir rätselten gemeinsam an der Stammtischaufschrift
"dohoggediwoimmerdohogge" . Wer's übersetzen kann , erhält
einen Lolli vom Stubenältesten Christian Dick .
Der Regen wurde stärker , doch komischerweise proportional dazu
auch die Sangesfreude . Als wir dann abends im Wanderheim Ochsenstall
einliefen , erwartete uns dort ein Telephonparadies : Die Fünfziger
, die man oben einwarf , kamen unten gleich wieder heraus, und so konnte
manch wichtiges Gespräch mit den Lieben daheim erledigt werden
.
Am nächsten Tag erstiegen wir die mehr als 1100m hohe Hornisgrinde
bei strahlendem Sonnenschein , während es weiter unten nebelte
und bis auf die Gipfel alles in Watte gepackt war . Es folgte der Abstieg
zum Mummelsee und der Wiederaufstieg zum Seekopf . Hier gibt es Bannwälder
, Wälder , in die seit Jahrzehnten nicht mehr forstlich eingegriffen
wird . Die Auswirkungen des Waldsterbens sind hier dramatisch : Es lebt
fast kein Baum mehr .
Ein paar Kilometer weiter auf dem Schliffkopf wieder Regen , und statt
des versprochenen Ausblicks auf die Alpen durchwanderten wir eine geisterhafte
Hochmoor-Heide-Krüppelkiefer-Landschaft . Abends wurden wir in
der Jugendherberge Zuflucht dann von einem leckeren warmen Buffet verwöhnt
Am nächsten Morgen erlebten wir bei strahlendem Sonnenschein den
größten Marktplatz Deutschlands in Freudenstadt , bevor wir
uns mit dem Zug auf den Weg in die Heimat und die Herbstferien machten
.
Da Donges-Kilometer wohl eher Seemeilen sind , kann man mit Fug und
Recht behaupten , daß wir mit 100 km und starken Steigungen in
diesem Jahr die bisher beste Wanderleistung vollbracht haben .
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