Farben „im Bild(e)“
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Körperfarben: Alle bunten Gegenstände, die mit weißem
Sonnenlicht beleuchtet werden, haben ihre eigenen Lokal- oder Körperfarben,
die auch als Gegenstandsfarben bezeichnet werden. Diese Körperfarben
behaften den ganzen Gegenstand und verändern kaum ihre Farbqualität.
Körperfarben sind der optischen Wirklichkeit real angepasst, ohne
dass Licht und Schatten die Lokalfarben stark verändern.
Erscheinungsfarben: Ein Gegenstand kann, z. B. in der Morgenröte,
in anderen Farben reflektieren oder schillern. Dabei wird die reale Körperfarbe
simultan verschoben und es entsteht eine ganz andere Erscheinung des Körpers.
Dies zeigt sich besonders in der Luftperspektive oder wenn ein Gegenstand
in einem anderen Licht betrachtet wird, was sich besonders stark bei den
Impressionisten widerspiegelt.
Farbmodulation: Um gewölbte Körper plastisch wirken
zu lassen, können Farben durch Dunkeltrüben, Abdunkeln mit Schwarz,
wie auch durch das Aufhellen mit Weiß, schrittweise oder stufenlos
ausgemischt werden, moduliert werden. Runde Formen lassen sich auf diese
Weise räumlich darstellen. |
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4. . |
Symbolfarbe: Bis ins späte Mittelalter hatten die Farben
einen starken symbolhaften Charakter, der sich im Christentum mit dem Zeitgeist
wandeln konnte. War z. B. im 12. Jh. Gold ein Hinweis auf die göttliche
Majestät, trat im späten Mittelalter Purpur, die Farbe des Schöpfers,
dafür ein. Ob Grün die Barmherzigkeit oder die Neugeburt, ob
Rot die Lebensfreude oder das Dämonische versinnbildlichten, hing
sowohl vom Kulturkreis, als auch von der Zeit ab. Das blaue Marienkleid,
das die Reinheit bedeutete, hatte als Symbolfarbe sehr lange bestand. Christen,
mit einem Regenbogenfisch symbolistieren sich genau mit den Farben wie
jetzt auch Lesben und Schwule. Der grüne Punkt, der rote Coca-
Cola- Nikolaus oder der blaue Engel haben bei uns etwas symbolisches an
sich. Heute symbolisieren bei uns die Farben mitunter: |
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Rot
- Liebe, Macht
Blau -
Kälte, Ferne, Treue
Gelb
- Intelligenz, Glanz
Grün
- Hoffnung, Ruhe
Orange -
Wärme, Selbstbewusstsein
Violett
- Frömmigkeit, Würde
Weiß
- Reinheit, Unschuld
Grau
- Trübsinn, Alter
Schwarz -
Tod, Trauer |
5. . |
Ausdrucksfarbe: Indem die farbigen Dinge nicht mehr so gemalt
wurden, wie sie aussehen, konnten die Künstler, wie z. B. v. Gogh,
Farben gefühlsmäßig verändern und ihnen Gefühlsausdrücke
verleihen (ausdrucksbetont aus lat. expressiv). Damit löste sich völlig
von der Natur und den Erscheinungsfarben. Von Vincent van Gogh stammte
der Ausspruch: „ Die wahren Maler sind diejenigen, welche die Dinge nicht
so malen wie sie sind..., sondern so, wie sie sie fühlen.“ |
6. . |
Farbfamilien: Auf der Malpalette meines Vaters (Volksschullehrer),
er wollte ursprünglich Maler werden, waren die Farben nach Familien
geordnet. |
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Eine ganz wichtige Familie bilden dabei die Erdfarben. Erstaunlich,
dass Braun die erste Stelle als 1 bei der Widerstands- und Kondensatorcodierung
in der Technik einnimmt. Es ist auch schon deutlich aus unserer Sprache
zu erkennen, dass „ Braun“ einsilbig wie Rot, Gelb, Blau, Grün, Weiß,
Grau auch Schwarz benannt wird.Braun gehört zu den gedämpften
warmen Farbtönen und scheint näher an Grau zu liegen, als die
Farbfamilie der Ferne und Kühle (Farbbereich: Himmel). Eine andere
Familie bilden die Grüntöne im Pflanzenbereich. Dass gelb 2mal
auf der Palette erscheint, liegt zum einen an seiner empfindlichen reinbunten
Helligkeit, zum anderen daran, dass es genau zwischen warmen und kalten
Farbfamilien liegt. Schwarz und Violett bilden nur eine traurige Familie
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7. .. |
Farbcodierung: In der Elektrotechnik (Elektronik) sind
die Bauteile (Widerstände und Kondensatoren) inzwischen so winzig
geworden, dass man ihre Eigenwerte und Toleranzen nicht mehr, wie früher,
mit Zeichen und Ziffern lesbar bedrucken kann. Darum bedient man sich in
etwa des Regenbogens.
Schwarz ist keine Farbe, also 0. Rot, die markanteste Farbe, =
2, dann Gelb = 4, Blau = 6. Zwischen diesen Grundfarben liegen
die Mischfarben: Orange = 3, Grün = 5 und zwischen Schwarz
und Rot liegt Braun = 1. Bei Violett = 7 gingen die differenziert
erkennbaren Farben aus, und, - wie es bei Elektronikern nun mal so ist,
haben sie genau wie die Elektronen von – nach +
fließen, bei ihnen fließt der elektrische Strom von + nach
-–, die restlichen Farbtöne nicht sinnvoll ver-tauscht, denn Grau
= 8, liegt doch eigentlich zwischen Weiß = 9 und 0 = Schwarz. |
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1. Ring 2.Ring 3. Ring
4. Ring
•
• x0,01
± 10%
•
• x0,1
± 5%
•
0 x1
•
1
1 x10
± 1%
2
2 x100
± 2%
3
3 x1000
•
4
4 x10000
•
5
5 x100000 ±
0.5%
6
6 x1000000 ± 0.25%
7
7 x10000000± 0.1%
8
8
• •
9
9
• • |
Beispiel: 1 k0hm
1.Ring = Braun = 1
2.Ring = Schwarz = 0
3.Ring = Rot = 2(Nullen)
4.Ring = Silber = ± 10%
1/ 0 = 10 ; 10 x 100 =1000
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Farben in der Werbung: Die psychologische Farbwirkung auf Menschen,
nutzt man besonders in der Werbung. Die Auswahl der Farben für ein
Produkt kann zum Kauf bewegen, da die Menschen durch Farbassoziationen
leicht beeinflussbar sind. Würde man sonst jährlich Milliardenbeträge
in die Werbung stecken, wenn nicht jeder unbewusst durch Farben manipulierbar
wäre?
Orange zieht als wärmste Farbe (32%)??? am leichtesten die Aufmerksamkeit
an, noch vor Rot (18%), wie Untersuchungen ergaben. Violett mit etwa 5%
und Grau (0,7%) scheiden als Farben für die Werbung wohl aus, während
sich Blau, Grün, Gelb, und Schwarz etwa zwischen 12% und 16% bewegen. |
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Decofarben: Bei der Decoration von Innenräumen werden sehr
häufig Pastellfarben Ton-in-Ton ausgewählt, um eine individuell
gemütliche Wohnatmosphäre zu schaffen. Das geht gilt für
die Wahl der Farben für die Wand- und Deckenanstrich, Fenster, Türen,
Gardinen und Vorhänge, sowie Teppiche und Möbel. Es sind aber
auch in der modernen Wohnwelt kontrastreiche Farbkombinationen denkbar,
wobei die Behaglichkeit noch erst zu „erwohnen“ wäre, da diese Art
der Farbdecoration doch eher den Bühnenbildern und Schaufenstergestaltern
überlassen bliebe. (n. H. Küppers)
Bei der Hausfrontgestaltung kann es allerdings Schwierigkeiten geben,
wenn die Hauseigentümer einen disharmonischen Fassadenfarbwettbewerb
betreiben und sich farblich zwischen interessant, kitschig oder viel zu
bunt bewegen. Man sollte sich dabei möglichst der Umgebung und den
ortsüblichen Bauverordnungen anpassen. |
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