Was ist Farbe
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Farbe ist die Farbe von Farben.
Ein ausgeschalteter Buntfernseher zeigt genauso wenig Farben an wie ein
Schwarz- Weiß- Gerät. Der Anstreicher nennt das, was er in Lackdosen
aufbewahrt, Farbe. Diese ist jedoch völlig farblos, solange der Deckel
geschlossen ist; auch wenn rot, gelb oder blau auf der Dose stünde,
wäre das Farbmittel (Pigment) immer noch schwarz, solange kein Licht
darauf fällt. Zum anderen ist das Farbe, was die Farbfotografie oder
Buntfernsehen von schwarzweiß Bildern unterscheidet, die Buntheit
(Color). Das sind die bunten Regenbogenfarben: Rot, Orange, Gelb, Grün,
Cyan, Blau, Violett, denen ich gerne noch Magenta hinzufügen möchte.
Wir Menschen haben das Glück, auch
Farben wahrnehmen zu können. Wir erfreuen uns an bunten Schmetterlingen
und sind glücklich, wenn wir an einem sonnigen Maimorgen in den Garten
hinausgehen. Wir sind traurig, wenn wir im November bei trübem Wetter
nur Grautöne sehen. Im Mittelalter kamen Unholde ins Burgverlies und
wurden grausam gefoltert. Die grausamste Folter war das Grau, was sie überall
umgab, dem Auge also die Farben fehlten. Lila Nudeln würde niemand
gerne essen,
bis irgendwelche „Gesundheitsapostel“
auf die Idee kämen, zu behaupten, lila Nudeln schmeckten viel besser
und sie seien vor allen Dingen viel gesünder, so dass sie dann allmählich
als besonders lecker von vielen verzehrt würden.
(Das Auge isst mit!)
Tiere werben, warnen oder tarnen sich
durch Farben. Farben entstehen nur aus Licht, das aus quantifizierten elektromagnetischen
Wellen besteht. Der Physiker sagt auch: Licht breitet sich strahlenförmig,
geradlinig, in alle Richtungen mit Lichtgeschwindigkeit (300.000
km/s) aus.(Korpuspelmodell / Strahlenoptik)
Es scheint unvorstellbar, dass die Welt eigentlich farblos ist. Nur für
den Augenblick, in dem der Mensch Lichtwellen zwischen 400 und 700 Nanometern
mit Hilfe des Auges wahrnimmt, existieren die Farben. |
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UV- und IR- Strahlen verspürt nur
unsere Haut.
Rundfunkwellen nehmen wir genauso wahr,
wie ein Blinder die Farben und das Licht; um uns ist alles farblos. Farben
sind nur Empfindungen, die ausschließlich im visuellen Zentrum des
Gehirns gebildet werden. Sie entstehen nicht im Auge und werden auch nicht
mit den Lichtstrahlen mitgeführt. Isaak Newton fand 1666
mit seinen Experimenten grundlegende Erkenntnisse der Farbentstehung. Goethes
Überzeugung ging davon aus, dass das „Licht das einfachste, unzerlegteste,
homogenste Wesen sei, das wir kennen. Es ist nicht zusammengesetzt- am
allerwenigsten aus farbigen Lichtern.“ (S.317, Z. 19-28, J.W. v.
Goethe)
Für Goethe, der 2/3 seiner Schriften
über seine Farblehre schrieb, gab es ursprünglich nur zwei Grundfarben:
Gelb und Blau. Rot und Violett seien nur eine Steigerung davon. Seinen
später entwickelten Farbkreis hat Johannes Itten dann in den 50er
Jahren übernommen und fälschlich erweitert, denn Rot und Blau
lassen sich nicht zu Violett mischen. Dieser verkehrte Farbkreis wird aber
noch heute von den meisten Kunstlehrern als richtig weitervermittelt, da
sie ihn selbst ja auch falsch gelernt haben.
Das weiße Licht (Sonnenlicht) kann
durch ein Glasprisma oder durch Wassertropfen in die Spektralfarben zerlegt
werden und dann mit einer Lupe wieder in weißes Licht gebündelt
werden. |
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Durch Brechung (Dispersion) und Beugung
(Interferenz) entstehen in der Natur farbige Erscheinungen, wie der Regenbogen,
Seifenblasen, Ölflecken auf nassem Untergrund oder Farbringe um Lichtquellen.
Das sichtbare weiße Licht besteht
also aus der Farbmischung des Spektrums, im Wellenbereich zwischen 400
und 800 nm, 750 bis ca. 375 TeraHerz (THz), das bedeutet akustisch ausgedrückt
eine Oktave. Farbharmonie, Farbtöne, Farbklänge lassen ebenfalls
auf akustische Phänomene der Farben hinweisen. |
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Durch geschicktes Anordnen von Glasprismen
kann ein weißes Lichtbündel in die Grundfarben (RGB- Lichter)
aufgespaltet werden.
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Aus den Spektral - und Temperaturfarben
sind die internationalen Eichfarben definiert, um Bildschirme, Farbfilter,
Filme oder Farbdrucker normen zu können: |
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X + Y + Z = 1 ; Z =
1 - X - Y ( ISO - Farbgleichung )
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Die Kurve für das Eichdiagramm errechnet sich aus den Formeln:
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Mit dem Temperatur- Farbdreieck, an dem
außen hufeisenförmig die reinbunten Spektralfarben angeordnet
sind und im Inneren der „Schuhsohle“ die Temperaturfarben in Kelvin heißer
Lichtquellen z. B. glühendes Wolfram oder die Sonnenoberfläche
usw. stufenlos eingelassen ist, lassen sich Farbtöne genau definieren
und normen.
Nun können durch die RGB- Farben
nicht alle Farben z. B. Blaugrün- Töne dargestellt werden. Nur
die Farben, die innerhalb des RGB- Dreiecks liegen, können in dem
CIE - Diagramm gemischt werden (CIE: Commission Internationale de l´Eclairge).
Die Farben, die außerhalb des Dreiecks liegen, können nicht
erzeugt werden. Reine Spektralfarben, die am Rande des zungen- oder bügeleisenförmigen
Dreiecks angeordnet sind, können nicht gemischt werden. Auch wenn
speziell im Türkisbereich eine gewisse Farbarmut herrscht, lassen
sich mit True Color (32 bit) mehr als 16 Mio. Farbtöne erstellen,
was eigentlich reichen müßte, um angenehm bunte Bilder am PC
oder im Fernsehen auszustrahlen, ohne dass der Betrachter einen Farbmangel
bemerken würde.
Die Möglichkeit, aus den Farblichtern
RGB andere Farben - auch Weiß- mischen zu können, nennt man
additive Farbmischung.
Das Gegenteil von + ist -, von Weiß
ist Schwarz. Folglich müsste man die additive Farbmischung auch umkehren
können, zur subtraktiven Farbmischung. Tatsächlich mischen sich
je zwei RGB- Farben annähernd zu den CMY- Farben: Cyan, Magenta, Yellow.
Während bei der additiven Farbmischung von einem schwarzen Bildschirm
ausgehend, Elektronenstrahlen die roten, grünen und blauen Pixel zum
Leuchten bringen, werden bei der subtraktiven Farbmischung auf weißem
Papier durch Aufbringen der Primärfarben Magenta, Cyan und Yellow
immer mehr Anteile des reflektierenden weißen Lichtes absorbiert,
die Restfarbe reflektiert. |
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Die reinbunten CMY- Farben sind aber leider
noch viel weiter von den idealen Druckfarben entfernt, als es der Idealzustand
der RGB- Farben wäre. Deshalb wird beim Übereinanderdrucken von
Cyan, Magenta und Yellow lediglich ein dunkles Braun und nicht Schwarz
erreicht, das durch das Hinzufügen von Black zum CMYK-Vierfarbdruck
geführt hat. Die echte Leuchtkraft von Lichtfarben kann nie erreicht
werden, und so wirken gedruckte Farben (subtraktiv CMY) stets dunkler und
schmutziger, als die helleren Bildschirmfarben (additiv RGB). |
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Druckfarben
Bildschirmfarben
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Warum sollte man die Farblehre nicht auf
vier Grundfarben aufbauen, denn sie entstehen in Wirklichkeit doch erst
auf der Netzhaut des Auges? In der Evolution haben sich viele polare Mechanismen
z.B. zwei Geschlechter, Säure- Basen, Hell - Dunkel (Schwarz- Weiß),
+ / - usw., bewährt. Jedoch kann Gelb durch Rot- und Grün-
Rezeptoren auf der Netzhaut des menschlichen Auges ebenfalls wahrgenommen
werden.
Vor 500 Mio. Jahren konnten die ersten
Lebewesen nur zwischen Tag und Nacht unterscheiden und durch das
Schwarz- Weiß- Sehen die Helligkeit erkennen. Säugetiere nehmen
heute lediglich die blau- gelben Polarfarben wahr. Die Primaten, so auch
der Mensch, vermögen außerdem die Polarfarben Rot- Grün
zu unterscheiden. Es wäre also aus psychologischer und evolutionärer
Sicht sinnvoll, sich von einer Drei- Farbentheorie des Sehens (RGB) zu
distanzieren (R. Sölch).
Ein Farbglobus nach Runge könnte
nun nach dieser Hypothese mit den rechtwinklig angeordneten X, Y, Z- Achsen
polar neu erdacht werden. Die senkrechte Y - Achse hätte dann am „Nordpol“
Weiß und am „Südpol“ Schwarz, die rot/grüne X - Achse stünde
dann im rechten Winkel zur blau- gelben Z - Achse.
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Auch so könnten alle bunten Farben,
aufgehellt oder abgedunkelt, gezeigt werden, wenn der „Äquator“ aus
dem Regenbogenspektrum, ergänzt mit Magenta, stufenlos auch nach oben
bzw. unten ausgemischt würden.
Nun kann mich dieses Farbmodell doch nicht
begeistern, weil zwar Blau die Gegenfarbe von Gelb ist, sich
alle anderen Farben aber nicht diametral
zueinander zeigen, denn Rot ist aber die Gegenfarbe von Cyan, Grün
von Magenta, was durch Invertieren am PC leicht nachweisbar ist. |
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Dieses sind die Gegenbilder der zuvor
gezeigten Farbscheiben.
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Goethe, Runge und Itten, die mit den „schönen
Farben“ Rot, Blau, Gelb etliche Generationen in die Irre führten,
haben uns keinen großen Dienst erwiesen, denn Gelb gehört in
eine ganz andere Schublade. Auf mehr als 20 verschiedene neue Farblehren,
die auch nicht stimmen, möchte ich gar nicht mehr näher eingehen,
da sie stets von Rot, Gelb, Blau ausgehen. |
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Jeder Fernseh- oder PC- Fachmann kennt
die additive Farbmischung (RGB- Farben: Rot- Grün- Blau). Jeder Drucker
kennt seit über 200 Jahren die subtraktive Farbmischung (CMY- Farben:
Cyan, Magenta, Yellow). |
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Nur die „Leute“ (auch ErzieherInnen, LehrerInnen
und KünstlerInnen) lernen immer noch die Itten´sche Irrlehre
mit den „schönen Kinderfarben“ Rot + Blau + Gelb.
Gelb und Blau kennt jede Sau; wir Menschen
sehen auch Grün und Rot. Gelb ersinnen wir aus Rot und Grün,
da wir nur 3 verschiedene Farbrezeptoren (RGB) auf unserer Netzhaut haben.
Meinungsumfragen ergaben, dass über 70% der Menschen kaum Farbkenntnisse
besitzen. Darum musste ich eine eigene, korrekte Farblehre herausfinden. |
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Farbkreis nach J. W. v. Goethe
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