Der 3. Regenbogen
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Es war im August 1975 als ich aus dem Urlaub in Spanien zurückkehrte
und von Lyon aus in Richtung Schweiz von einem plötzlichen heftigen
Regenguss überrascht wurde. Nach ca. 5 km hörte es wieder auf
zu regnen und nachdem ich einige Zeit steil bergauf gefahren war, sah ich
auf einmal im Tal einen ganz hell leuchtenden Regenbogen, so schön,
wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Es war auch noch ein zweiter
Regenbogen in umgekehrter Farbreihenfolge etwas außerhalb zu erkennen,
so deutlich, wie ich sonst den normalen Regenbogen in Erinnerung hatte.
Wie erstaunt war ich, als ich weit außen ganz schwach noch einen
3. Regenbogen entdecken konnte. Ich dachte, das sei nur so eine Art „Fata
Morgana“ und ließ es damit gut sein. 1999 berichtete mir eine Schülerin
im Physikunterricht, sie habe in Holland 3 Regenbögen gesehen. Sie
klang so überzeugend und ehrlich, dass ich diesem Phänomenen
mit zwei Jugendforschern auf die Spur kommen wollte. Hinter einem mit Wasser
gefüllten Erlenmeyerkolben, mit einer 2 kW Halogenlampe angestrahlt,
konnten wir leicht 7 Spektren erkennen; vor der Kugel war das stärkste
Spektrum unter dem Winkel von ca. 41°, der Nebenregenbogen spiegelbildlich
bei ca. 52° und im Winkel von ca. 75° sogar ein dritter, ähnlich
wie der zweite Regenbogen, aber viel schwächer zu entdecken. Der Bericht
aus dem Magazin P.M. dürfte die Beobachtungen auch noch bestätigen:
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Das Zentrum eines Regenbogens ist jeweils der Schatten des Kopfes
vom Betrachter.
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In vielen Kulturen wird dem Regenbogen, wie auch Blitz und Donner,
etwas Göttliches zugeordnet. Unser natürliches Farbempfinden
lässt einen Regenbogen immer „schön“ und harmonisch aussehen.
Hätte Goethe sich mit Newton zusammengetan, und gäbe es Magenta
im Regenbogen, wären uns viele Farbirrtümer erspart geblieben.
Wir brauchten uns nicht mehr über die „Schönmalerei“ in Kindergärten
und Schulen mit den „schönen“ Farben: Rot, Blau, Gelb aufzuregen,
denn Gelb ist ja keine Additvgrundfarbe.
Nehmen wir einmal an, was viele glauben, es gäbe Gott, und er
hätte das Licht bewusst ohne Magenta erschaffen, so könnte man
dem Wesen Gottes, von dem niemand etwas wissen kann, die Farbe Magenta
zuordnen. Der Natur gäbe man Grün. Ordnet man nun die Spektralfarben
den einzelnen Wesensstufen zu, ergäbe sich folgendes Weltfarbbild:
Wesensstufe 0: die innere Unendlichkeit, das, was unvorstellbar
klein im Inneren eines Punktes existiert, weniger als 0 ist und auch für
Einstein nicht mehr denkbar gewesen wäre.
Wesensstufe 1: ein Gedanke, eine Idee, etwas Vorstellbares.
Ordnen wir dieses zunächst der Farbe Blau zu.
Cyan wäre dann die zweite Wesensstufe: Materie, ein Stein
(nicht Einstein) oder ein Buch. Nun muss jeder Stein die „Steinhaftigkeit“
beinhalten, das, was jeden verschiedenen Stein ausmacht, den wir uns vorstellen.
Auch die grüne Wesensstufe 3 der Pflanzen, die die Erde
bedecken, baut auf den Ideen des Lebens und der Materie auf.
Das Tier hätte danach die Wesensstufe 4 und wäre dem
Gelb zuzuordnen. Jede Wesensstufe muss alle unter ihr liegenden Wesen in
sich haben, und kein Wesen hat die Möglichkeit, aktiv nach oben zu
wirken; kein Stein wehrt sich gegen den Wurzelbewuchs eines Baumes, kein
Hund geht ins Theater, um Brecht zu hören.
Die Wesensstufe 5 (Rot; Farbe des Blutes) ist jetzt der Mensch.
Lassen wir nun einen Menschen entstehen, so muss zunächst die Idee
(der Natur oder Gottes) des Menschen (Wesensstufe Blau) da sein. Fügt
man nun Ei und Samen (Cyan), beinhaltend die Idee des Menschen natürlich,
hinzu, kann ein pflanzliches Wesen (Fötus) daraus erwachsen (Grün).
Nach der Geburt hat der Säugling nur durch Pflege und Erziehung von
Gelb über Orange nach Rot zu gelangen; aber es war, wie gesagt, immer
die Idee des Menschen in ihm.
Kein Baum wehrt sich, wenn ein Hund sein Bein an ihn hebt, da der eine
Wesensstufe höher steht, kein Fels stört sich, wenn dieser Baum
um ihn herum wächst. So kann auch der Mensch nur empfinden oder glauben,
dass er selbst nicht das höchste Wesen sei und über ihm ein höheres
Wesen existieren müsste.
Die Wesensstufe 6 (Magenta) nenne ich „äußere Unendlichkeit“,
ein Wesen, das außerhalb des menschlichen Denkens, also noch hinter
dem Ende der Welt, sein dürfte. Ein solches „göttliches“ Wesen
müsste dann auch im Stande sein, die Wesensstufe 0 (innere Unendlichkeit)
zu erfassen, was als Beweis dienen könnte, dass es eine 7. Wesensstufe
nicht geben könnte. |
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Setzen wir einmal die Natur (Grün) diametral Gott (Magenta) gegenüber,
so erkennen wir, dass das Tier schon zwei Wesensstufen nach unten aktiv
entscheiden kann; der Mensch kommt noch eine Stufe tiefer (Abstraktes Denken).
So wäre nach diesem Farbweltbild Gott und nicht der Mensch allmächtig.
Ich übersetze Gott mit dem Wort Menschlichkeit, da auch dieses
Wesen unsichtbar in und über allen Menschen wohnt und ordne ihm die
Farbe Magenta zu, die im Regenbogen fehlt (Man kann Gott nicht sehen).
Man könnte nun auf noch allen weiteren Mischfarben so eine Art
Zwischenwesen zuordnen. Es wäre also denkbar, dass sich Gott (Magenta)
im Regenbogen verbirgt: „Ich bin das Licht!“- „Ich bin das
Leben“, das ist genau gegenüber im Farbkreis (Grün), den Pflanzen,
der Natur zugeordnet. Jedes Wesen hat alle unteren Wesensstufen in
sich: Idee, Materie, das vegetative System,
das Animalische
==> der Mensch
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Mag meine “Regenbogen-Hilliosophie” auch noch so merkwürdig klingen,
mir hat sie ein lebenswertes menschliches Dasein beschert, und ich brauche
nicht, wie die Leute, betrügen oder lügen. “Was ich nicht verschenkt
habe, ist verloren!” (Hilli)
Einen Farbkreis ganz anderer Art stellt der liturgische Jahreskalenderkreis
dar. In ihm sind die Farben des Priestergewandes, des Altarschmucks unter
anderem festgelgt. Dabei werden den Farben folgende Symbole und Bedeutungen
zugeordnet: Weiß ist die Farbe der Reinheit und Unschuld, sie symbolisiert
die Feste des Herrn, der heiligen Jungfrau Maria, der Engel und jener Heiligen,
die keine Märtyrer sind. Rot steht für Feuer und Blut und ist
die Farbe der Märtyrer, des Kreuzes, des heiligen Geistes und der
Apostel. Rot tritt im ganzen Kirchenjahr immer kurz aus Anlass hoher Festtage
auf. Rot markiert nur einzelne Feste. Grün steht für das Leben.
Es ist an unbedeutenderen Sonntagen, nach Dreikönige und nach Ostern
präsent. Violett ist Symbol der Reue und Buße. Violett wird
an den Sonn- und Wochentagen der Adventszeit, während der Bußzeit
vor Ostern, an den Fastentagen zu
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Beginn der vier Jahreszeiten, vor einem Fest und zu den Bittgängen
getragen. Schwarz ist die Farbe der Trauer, sie tritt am Karfreitag, an
Allerseelen und an den Totenmessen in Erscheinung. Rosa kennzeichnet die
Pausen der Freude während den Buß- und Fastenzeiten. Gold ist
an Feiertagen erlaubt, kann Weiß, Rot und Grün ersetzen, aber
nie Schwarz. Diese Litugiefarben beeinflussen sehr stark die Atmosphäre
während des Gottesdienstes und wirken unwahrscheinlich ergreifend
auf die Religiosität der Gemeinde, sowie die ernsthaften Gefühle
der Gläubigen. Selbst ihr Gesang variiert. |
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