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Purpur:
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Der Farbstoff Purpur wurde aus dem Blut der Purpurschnecke gewonnen
und war einer der teuersten Trockenfarben der Antike und des Mittelalters.
Eingefärbt wurden damit die Herrschermäntel. Zur Herstellung
von einem Gramm des reinen Farbstoffes musste man etwa 8000 Schnecken aus
dem Mittelmeer fangen, zerstampfen, auskochen und trocknen. |
Krapplack:
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Die Färberröte der Krapppflanze befindet sich im Zellsaft
und in den Wurzeln. Die ca. 80cm langen Schlingpflanzen werden ab dem dritten
Jahr im Frühling und im Herbst gesammelt, getrocknet, geschnitzelt
oder gemahlen. Die rote Farbe entwickelt sich erst durch das Trocknen der
Wurzelstöcke. Krapp ist neben Indigo einer der ältesten Pflanzenfarbstoffe. |
Karminrot:
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Aus der Cochenille- Schildlaus (ca.6mm groß), die noch heute
auf Opuntia- Kakteen gezüchtet wird, wird der Farbstoff Karmin gewonnen.
Die Läuse werden abgeschabt, in heissem Wasser eingeweicht und anschliessend
mit Schwefelsäure versetzt, getrocknet und zermahlen. Für 1 Gramm
des roten Karminextraktes müssen über 2000 Schildläuse sterben. |
Gebranntes
Siena:
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Terra di Siena wurde ursprünglich in der Toscana gefunden. Die
berühmten Lager in Siena sind aber erschöpft. Es finden
sich aber noch Vorkommnisse im Harz, in Bayern und in Nordamerika.
Das italienische Sienamineral enthielt einen Eisenoxidanteil von 60-70%
und ca. 10-20% Wasser. Durch längeres Erhitzen von Terra di Siena
erhält man den roten Ocker, der auch unter der Bezeichnung "gebranntes
Siena" als feingemahlene „Erde“ im Handel erhältlich ist. |
Zinnober:
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Zinnober ist ein hellrotes Mineral aus Spanien und Istrien, ein Quecksilbersalz
mit hoher Dichte. Der Farbstoff hat eine hohe Farbsättigung und wird
heute noch vielfach verarbeitet. Im Gegensatz zu anderen Quecksilbersalzen
ist es relativ ungiftig, da es nicht wasserlöslich ist. (griech. kinnabari
= Drachenblut) |
Mennige:
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Als Rostschutz und Grundierung für Eisenanstriche hat sich Mennige
wegen seiner porenverschließenden Eigenschaften bewährt. Die
orange Farbe entsteht beim Glühen von Bleiweiß zu Bleioxyd.
Es soll beim Brand eines römischen Schiffes entdeckt worden sein. |
Ocker:
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Schon in der Höhlenmalerei gehörten die gelben Erdfarben
zu den ältesten Farbpigmenten. Sie sind lichtecht, ungiftig und sehr
preiswert. Sie können heute auch künstlich hergestellt
werden. Früher sammelten Maler, wie Arnold Böcklin (1827-1901)
sich seine Ockerfarben an den Flussufern der Campagna selbst. Man fand
damals Ockerpulver in vielen Farbönen, das an den Flussufern angeschwemmt
war. |
Indischgelb:
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Indische Kühe, die man zur Farbenherstellung mißbrauchte,
wurden früher ausschließlich mit Mangoblättern gefüttert
und mussten furchtbar dürsten, damit ihr Urin, reich an gelben Farbpigmenten,
in einem 2. Ledersack unter ihrem Schwanz gesammelt werden konnte, der
obere Sack diente zum Hausbau (Kuhba!). Das gelbe Urin wurde dann wie in
einer Saline getrocknet, zerhackt, gemahlen und nach Europa exportiert.
1920 wurde der Import wegen Tierquälerei verboten. |
Grüne Erde:
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Erste Verwendungen des grünen Pigments finden sich bei den Wandmalereien
der Römer. Die berühmte Veroneser grüne Erde vom Monte Baldo
war ein wichtiges Grünpigment für die Fresko-, Tempera-, Öl-,
und Aquarellmalerei. Andere Funde machte man in Tirol, Böhmen und
Bayern, aber auch in Indien und Japan. (Mineral Glauconit oder Celadonit,
auch Hornblende) |
Saftgrün:
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Der Sud aus Lauch, Holunder oder Malve wurde im Mittelalter zum Malen
und Färben gebraucht. Wegen seiner geringen Lichtechtheit ist
das Saftgrün als Farbstoff völlig verschwunden. |
Grünspan:
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Grünspan war das einzige farbsatte Grün im Altertum. Es wurde
aus Kupferspänen durch Oxydation mit Essigsäure gewonnen. (Neutrale
und basische Kupferacetate) |
Ägyptisch Blau:
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Ägyptisch Blau ist das älteste künstlich hergestellte
Pigment. Es ist sehr lichtecht und chemisch äußerst beständig.
Nur Flusssäure vermag das Pigment aufzulösen. Selbst bei tausendjähriger
Sonneneinstrahlung behält es sein kräftig leuchtendes Blau. Chemisch
ist es ein Calcium- Kupfer- Silikat. |
Lapislazuli:
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Lapislazuli ist ein lichtechtes Mineral von tiefblauer Farbe, welches
als Halbedelstein schon 3000 v. Chr. der kostbarste
Farbstoff der Sumerer und Ägypter war.(Natrium- Aluminium- Silicat)
Heute verwendet man stattdessen Ultramarinblau, ein künstlich hergestelltes
Pigment, welches dem chemischen Aufbau des Lapislazuli entspricht. In vielen
Pharaonengräbern fand man Lapislazuli. Es galt wie blaues Glas (Smalte)
als
Symbol für das Leben und das Göttliche. |
Indigo:
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Indigo ist neben Krapp einer der ältesten pflanzlichen Farbstoffe.
Die ältesten Funde stammen aus den steinzeitlichen Höhlen in
Frankreich. Es wurde aus dem Saft von Waid gewonnen. Waidhändler
kauften das pflanzliche Rohmaterial von den Bauern auf den Märkten
der Städte und verarbeiteten es zu Farbpulver, welches sie an die
Färber weiterverkauften. Die Städte profitierten aus Steurabgaben
und der produzierte Waidindigo in viele Städte, auch nach Holland
und England exportiert. Die meisten Leinenstoffe wurden blau gefärbt. |
Preußisch Blau,
Pariser Blau,
Berliner Blau:
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Preußisch Blau, die Farbe der preußischen Uniformen, ist
ein dunkelblaues, ungiftiges und künstlich hergestelltes Pigment.
Es bildet eine blaue Tinte. Preußisch Blau kann je nach
Reaktionsbedingungen grünliche oder rötliche Farbtönungen
besitzen, "Miloriblau" besitzt rötliche Tönungen, "Chinablau"
eher grünliche. Das lichtbeständige Pigment behält seine
Farbe, sofern es nicht mit bestimmten Stoffen vermischt wird.
Die Entdeckung zur Herstellung des Pigments wird dem
Berliner Farbenmacher Diesbach zugeschrieben und ist einem Zufall zu
verdanken. Er produzierte das Pigment in einer Fabrik in Paris, was
die verschiedenen Beziechnungen der selben Farbe zur Folge hatte. Zur Entstehung
des Preußisch Blaus behandelte man die anfangs grünliche Ausfällung
mit Salzsäure. |
Sepia:
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Tintenfische (Sepia officinalis) spritzen bei der Flucht aus einer
Drüse Tintenfarbstoff ins Wasser. Es ist der älteste Tinten-
farbstoff und war bis ins 19. Jahrhundert für Pinsel- und Federzeichnungen
beliebt. Der aus den Tintenfischen gewonnene Farbstoff wird nach dem Trocknen
zu Pulver gemahlen. Die Lichtechtheit ist mit Indigo vergleichbar, d.h.
für einen Naturfarbstoff ziemlich gut. Zur Bereitung von Tinten und
Tuschen wird Sepia auch heute noch verwendet. |
Umbra:
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Die Verwendung von Umbra lässt sich bis zu den Höhlen- malereien
zurückverfolgen. Die verschiedenen Arten von Umbra enthalten eisen-
und manganhaltige Töne. Die Braunfärbung nimmt mit wachsendem
Mangangehalt zu. Braune Erden finden sich in Italien, Zypern, Holland,
am Harz und in Kleinasien. |
Lampenschwarz:
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Der Ruß von Öllampen wurde schon früh von den Chinesen
zu Tuschestangen gepresst. In Tuschen, als Schuhcreme oder Druckerschwärze
wird der schwarze Lampenruß noch heute in vielen Ländern Asiens,
auch in Eisenlacken verarbeitet. |
Asphaltschwarz:
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Im Erdöl kommt ein schwarzer Farbstoff vor, besonders aus Syrien
und vom Toten Meer, der als Teer oder raffiniert als synthetischer Lack
für Schutzanstriche gegen Nässe usw. verarbeitet wird. Er
dient auch als Ätzgrund bei Radierungen. |
Bleiweiß:
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Das hochgiftige Pigment, das zu Haarausfall, sogar zum Erblinden führen
konnte, wurde im 19. Jh. durch das ungiftige Zinkweiß und Titanweiß
(Erze aus Thüringen) ersetzt. Blei und Bleioxyd wurden mit Obst und
Weinessig in Tontöpfen gefüllt, die in Kuh- oder Pferdemist eingegraben
wurden, damit die sich dabei entwickelnde Wärme den chem. Prozess
beschleunigte. |